Etwas über die Geschichte des Theaters.

 

Das Volksschauspiel im Seewinkel (Heideboden) hat eine lange Tradition. Die Lehrer der dörflichen Volksschulen waren die Träger aller kulturellen Veranstaltungen. Bild vergrössern


Sämtliche kirchlichen Feste, Hochzeiten und Begräbnisse auf musikalischer und literarischer Ebene wurden von ihnen ausgerichtet. Das Schauspiel diente dem Anschauungsunterricht. Von der Kompanie, die aus Mitgliedern der ansässigen Burschenschaft bestand, wurden biblische Geschichten (1. datierte Handschrift "Paradiesspiel" 1768, "Christi Geburtsspiel") in der Zeit zwischen Weihnacht und der Fastenzeit aufgeführt. Die Arbeit auf den Feldern ruhte und bot den Dorfbewohnern Gelegenheit sich auf diese Weise zu unterhalten. Überlieferte Fotos aus der Zwischenkriegszeit zeigen Aufführungen von frommen Stücken wie "Das Vaterunser", "Spiel von der heiligen Bernadette". In späteren Jahren verlegte sich die Spielleiter auf noch heutige bekannte Literatur: "Lumpazivagabundus", "Der Meineidbauer", "Der verkaufte Großvater"........ In den 60iger und 70iger Jahren bestand das Repertire aus derben Bauernschwänken (Einfluss der "Löwinger Bühne") aufgeführt von Mädchen und Burschen aus der katholischen Jugendgruppe.
Der Einzug der Fernseher in die Wohnzimmer, Pendlerleben und die Zerstreuung der Jugendlichen, bedingt durch unterschiedliche Berufsausbildungen, setzten der langen Tradition ein jähes Ende. Die Bühne, nach einigenJahren offensichtlich überflüssig geworden, "verschwand".
Im Jänner des Jahres 1999 fanden sich einige engagierte Frauen um das Kultur- und Gemeinschaftsleben im Dorf neu zu beleben. Die Frage: "Sollte nicht wieder Theater gespielt werden?" tauchte auf.Ein halbes Jahr später versuchte sich eine bunt zusammengewürfelte Schar von Männern und Frauen, um es miteinander zu probieren.

Der Ort der Aufführung:

Der alte Kinosaal im "Dorfmuseum" von Beppo Haubenwallner, ein wunderschönes Ambiente das viele Besucher anlockt.


Das Stück "Geld aus Amerika" war ein guter Anfang. Einfach im Bühnenbild, schlicht in der Ausstattung. Die Bühne wurde in Eigeninitiative von den männlichen Schauspielern mit einigen kräftigen Helfern gezimmert. Angespornt von der Zustimmung der Dorfbewohner, wagte man sich mit der Zeit an größere Projekte. Textlich und optisch wurden die Vorhaben immer umfangreicher.

Seit sechs Jahren ist der "harte Kern" dabei, einige kommen für ein Jahr dazu, andere pausieren, um später wieder mitzumachen. Das Stück "Der Brandner Kaspar und das ewige Leben" zählt zu den aufwendigsten, über das sich die junge Truppe wagte. Nicht nur im organisatorischen und handwerklichen sondern auch spielerisch eine Herausforderung, da es sich erstmals um einen ernsten Stoff handelt.

<HOME> <nach oben>